Zypern ist nicht nur für den Badeurlaub gut: wer Wandern liebt, kann auf Zypern vielfältige Ausflüge unternehmen und dabei die Insel von seiner inneren Seite kennenlernen.

Ein Gastbeitrag von Mark Buzinkay vom Blog http://www.super-gsi.net/

Kieferwälder bei Troodos

Seit zwei Stunden warte ich darauf, dass die dichten, dunklen Wolken endlich ihr Wasser ablassen. Ich beeile mich, denn das kleine Bergdorf Troodos ist nicht mehr weit entfernt, aber der Wind pfeift und die Temperaturen bewegen sich um die 5° C. Das hätte ich im März eigentlich nicht erwartet. Dieser Kälteeinbruch kommt überraschend, war ich doch die Tage zuvor noch im Meer an einer türkisblauen Bucht, ganz alleine. Gut, dass ich mein Regenzeug und meine Wollmütze mithabe, denke ich mir, und einen Moment später schüttet es wie aus Kübeln. Mir gelingt der Sprung unter ein Dach und ich warte mal ab.

Herrliche Buchten auf der Akamas Halbinsel

Etwas später, am Nachmittag, kommt das für den März typische Zypern-Wetter zum Vorschein: blauer Himmel mit milden Temperaturen. Die Luft ist herrlich frisch und ich mache mich wieder auf den Weg gegen Osten, über die Bergkette Richtung Agros. Die Wälder duften nach Kiefern und der Ausblick vom Kamm gegen Norden ist weit. Wieder bin ich allein unterwegs. Auf manchen Abschnitten ist mit keinem Wanderverkehr zu rechnen, und dann wieder sind ganze Gruppen unterwegs, wie kürzlich beim Kaledonia Wasserfall. Eine beliebte Route, kann man doch am Ende in ein Fischrestaurant einkehren. Hier in den Kieferwäldern von Troodos bekomme ich Ausblicke und Naturerlebnis umsonst.

Wie ich einige Wochenenden später feststelle, Zypern hat – was Bergwandern betrifft – doch mehr zu bieten als von mir ursprünglich angenommen.

In der Avakas Schlucht

Viele Pfade sind schön angeschrieben und perfekt ausgebaut, und wer Lust auf mehr hat, kann auch den Europäischen Weitwanderweg E4 (ca. 530 km in Zypern, mehr dazu hier) in Angriff nehmen. Am Abend plane ich in meiner Unterkunft die Tour für den nächsten Tag. In der Nähe bietet sich eine Wanderung zu den historischen, venetianischen Brücken an, oder ich mache mal eine kulinarische Reise durch die in den Bergen idylisch gelegenen Dörfer. Da das Wetter für die nächsten Tage noch heißer angesagt ist, bleibe ich am Ende in der Gegend um Troodos und erkunde den Wanderweg um die Feuerbeobachtungsstelle Madari, eine wunderschöne, raue Bergregion. Cape Grecko mit seinem herrlichen Stränden muss doch noch ein paar Tage warten. Da ich ohne Auto auf die öffentlichen Busse angewiesen bin, möchte ich so wenige Stunden wie möglich in diesen verbringen. Zypern hat viel zu bieten, und für mich als Bergfreund mehr als gedacht. Ich komme gerne wieder!

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