DAMALS WIE HEUTE

Wandern auf hohem Niveau in der Zugspitz Region
– Der neue Spitzenwanderweg –

Ein neuer Weitwanderweg führt über 200 km durch die Bayerischen Alpen und präsentiert dem Wanderer die Vielfalt der Zugspitz Region. Ein abwechslungsreicher Rundwanderweg, der die einzigartigen Natur- und Kulturlandschaften der Zugspitz Region verbindet.

Drei Wochen und 250 Schilder hat er gebraucht, dann war Stefan Adam mit dem Mammut-Projekt fertig: Der Beschilderung eines großen Teils des neuen Spitzenwanderwegs, der die schönsten Ziele in der Zugspitz Region miteinander verbindet – sowohl aus landschaftlicher als auch aus kultureller Sicht. So führen die Strecken in das Künstlerörtchen Murnau im Blauen Land und in die Geigenmetropole Mittenwald im Herzen der Alpenwelt Karwendel. Man wandert auf Spuren König Ludwigs II. zum Königshaus am Schachen oder besucht Schloss Linderhof im Naturpark Ammergauer Alpen. Es geht durch die Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen und durchs wilde Höllental bei Grainau sowie über die sanften Weiten des ZugspitzLands vorbei an Moor, Wald und den Sieben Quellen. Immer im Blick grüßt von 2.962 Metern die Zugspitze – mal von nah, mal von fern. 2020 jährt sich ihre Erstbesteigung zum 200. Mal. Wer heute in der Region wandern geht, kann aufs Auto verzichten und sich bequem online und offline guiden lassen – vom geschulten Bergführer genauso wie von der neu entwickelten App.

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Rother Bergverlags bietet die Zugspitzregion, in Kooperation mit den örtlichen Bergschulen, 4 Rother Wanderwochen an. Auf vier Etappen erkundet man auf dem Spitzenwanderweg die Region rund um die Zugspitze. Hier geht es zur Übersicht der geführten Touren auf dem Spitzenwanderweg.

Viele der insgesamt 6.800 Höhenmeter und 200 Kilometer des neuen Spitzenwanderwegs hat Stefan Adam selbst abgewandert, bis die letzte Schraube am letzten Schild saß. Gut, dass der Geschäftsführer der Bergschule Alpenwelt Karwendel einen Großteil des Gebiets genau kennt: Er hat bereits alle Wanderwege in der Alpenwelt Karwendel ausgeschildert – eine von insgesamt sechs Urlaubsdestinationen der Zugspitz Region. „Der Spitzenwanderweg leitet durch die ganze Region, fängt möglichst viel von den unterschiedlichen Landschaften ein und zeigt auch die kulturelle Vielfalt“, erklärt der 58-Jährige.

Der »Rother Wanderführer Rund um die Zugspitze« war der erste Band, der in der roten Reihe erschienen ist. Das war 1985 und schon damals enthielt der Wanderführer eine Auswahl der 50 schönsten Touren. Der Band ist heute noch lieferbar – in seiner bereits elften, aktualisierten Auflage. Nach wie vor ist er ein zuverlässiger Begleiter in die Umgebung von Deutschlands höchstem Gipfel.

Und was sind seine persönlichen Lieblingsabschnitte der insgesamt zwölf Etappen? „Landschaftlich auf jeden Fall die Tour im Soierngebiet“, so der Bergfex aus Mittenwald. Da kommt dann doch der Heimatstolz ein bisschen durch. Aber zu Recht, denn schließlich schwärmte schon einst König Ludwig II., auch bekannt als Märchenkönig, von den smaragdgrün schimmernenden Soiernseen und den majestätischen Felswänden. Er ließ sich hier 1866 das Soiernhaus errichten, in dem heute der Deutsche Alpenverein Wanderer bewirtet und beherbergt.

Technisch am interessantesten findet Stefan Adam dagegen den Abschnitt von der Berggaststätte Schachenhaus – das sich neben einer weiteren Bergresidenz des bayerischen „Kini“, dem Königshaus am Schachen, befindet – zum Kreuzeck. Die knapp zwölf Kilometer lange alpine Etappe führt steil und teilweise ausgesetzt durch das Reintal, hat 710 Höhenmeter im Aufstieg und 930 Höhenmeter im Abstieg im Gepäck. Für die Mühen entlohnen die Tiefblicke ins Tal und der Weitblick auf die felsigen Spitzen des beliebten Klettergebiets rund um die urige Oberreintalhütte. „Viele Kletterer schwärmen noch immer von diesem Gebiet, wo früher auf den damals schwersten Routen ein Stück Klettergeschichte geschrieben wurde“, weiß Stefan Adam. Geschichte schrieb hier auch Josef Naus. Am 27. August 1820 bezwang er offiziell als Erster den höchsten Gipfel Deutschlands: Der bayerische Generalmajor und Ingenieur erklomm damals im Rahmen einer Landvermessung die Zugspitze über das Reintal.

Umweltfreundlich unterwegs

Man bewegt sich, wenn man heute in der Zugspitz Region die Wanderschuhe schnürt, also durchaus auf historischen Spuren. Aber mit dem Komfort und gemäß den Ansprüchen der heutigen Zeit. Beispielweise wurde darauf geachtet, dass der Spitzenwanderweg an 16 Bahnhöfen und mehreren Bushaltestellen vorbeiführt. So ist eine bequeme Anreise beziehungsweise Rückkehr zum Ausgangsort mit den öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. Wer eine passende Unterkunft sucht und sich über die einzelnen Etappen informieren möchte, klickt einfach auf www.spitzenwanderweg.de. Hier finden sich auch Infos zu den geführten Wanderangeboten – will man die Planung lieber den Profis überlassen. Doch der Spitzenwanderweg ist nur eines der vielfältigen Wanderangebote in der Zugspitz Region. Damit man den Überblick behält und sich quasi alles auf einmal in die Tasche stecken kann, wurde die Zugspitz Region App entwickelt. Tourentipps, Kartenmaterial und die gesamte Community ist damit immer und überall mit dabei – im Forum kann man sich mit anderen Usern austauschen. Und im Offlinemodus findet man selbst auf den entlegensten Gipfeln den richtigen Weg.
zugspitz-region.de