Wandern und Kultur rund um Deutschlands höchsten Gipfel

Die Zugspitze ist der höchste Gipfel Deutschlands. Wir stellen Euch in diesem Artikel drei Wanderungen vor, die völlig unterschiedliche Perspektiven auf die Zugspitz Region eröffnen. Eine dieser Wanderungen ist natürlich auch eine Tour auf die Zugspitze selbst!

Einmal den höchsten Berg Deutschlands erklimmen! Mit ihren knapp 3000 m übt die Zugspitze schon seit jeher einen besonderen Bann auf Bergsteiger und Naturliebhaber aus. Schon König Ludwig II. und viele Künstler wussten die herrliche Atmosphäre von Zugspitze, Ammergauer Alpen und Werdenfelser Land zu schätzen. Sie prägten die Region auch ihrerseits. Wanderern wird beim Anblick auf Zugspitze, Bayerische Voralpen, den malerischen Ortschaften, den Seen und Schlössern das Herz aufgehen!

Schattenplatz erwünscht: beim Anstieg zum Zugspitzplatt, Foto © Franziska Baumann
Schattenplatz erwünscht: beim Anstieg zum Zugspitzplatt, Foto © Franziska Baumann

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Die Zugspitze: Auf Deutschlands höchstem Gipfel

Die Zugspitze ist mit 2.962 Metern Deutschlands höchster Gipfel und nur wenige Meter fehlen bis zum Dreitausender. Auf die Zugspitze gibt es unterschiedlich anspruchsvolle Wege und Klettersteige. Den Weg der Erstbesteiger stellen wir Euch unten vor. Dieser Weg ist der einfachste auf die Zugspitze. Kondition und bergsteigerische Erfahrung sind natürlich Voraussetzung. Auf dieser Tour hat man zwei herrliche Wandertage, in denen man die Zugspitze besteigt.

Man muss schon ehrlich sein: Oben angekommen, punktet das Zugspitz-Plateau nicht gerade mit idyllischer Gipfelruhe. Selbstbedienungsrestaurants, Aussichtsplattformen, Souvenirläden, eine Wetterstation und vor allem ziemlich viele Menschen erwarten einen hier. Auf den letzten Meter zum Gipfelkreuz muss man Geduld mitbringen. Bergsteiger in Ausrüstung und Ausflügler in Sandalen stehen Schlange beim schmalen Aufstieg zum Kreuz. Hier bewahrheitet sich die gute alte Bergsteiger-Weisheit: Der Weg ist das Ziel.

Garmisch-Partenkirchen am Fuße der Zugspitze, Foto © Franziska Baumann
Garmisch-Partenkirchen am Fuße der Zugspitze, Foto © Franziska Baumann

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Wandern und Kultur in der Zugspitz Region

Wandern in der Zugspitz Region bedeutet auch: Viel Kultur! Hier wandert man auf den Spuren von Künstlern und Königen. Schon König Ludwig II. liebte die Zugspitz Region und prägte diese mit seinen Bauten. Zwölf Berghäuser und Jagdhütten besaß der berühmte Märchenkönig allein nur in diesem Gebiet!

In der Nähe von Oberammergau ließ er Schloss Linderhof erbauen. Im Ammergebirge gibt es diverse königliche Jagdhäuser, die heute wunderbare Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten bieten. Das Pürschlinghaus oder die Kenzenhütte sind nur zwei Beispiele. Besonders schön ist das Königshaus am Schachen nahe der Zugspitze. Absolut sehenswert ist darin der Maurische Saal. In seinem wunderschön gelegenen Soiernhaus am Fuße der Soiernspitze im Karwendel kann man auch heute noch als Wanderer nächtigen.

In Garmisch-Partenkirchen und in Mittenwald lässt sich die sogenannte »Lüftlmalerei« bestaunen. Die Hausfassaden in diesen Orten sind farbenfroh und reich bemalt, dargestellt sind meist Szenen des einstigen bäuerlichen Alltags. Der Ausdruck »Lüftlmalerei« rührt daher, weil man nach oben in die Luft schauen muss, um die Bilder zu betrachten.

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Drei herausragende Wanderungen rund um die Zugspitze

Schöne Wanderungen für jedes Können gibt es rund um Deutschlands höchsten Berg ohne Ende. Es gibt so viele Gipfel und Steige, und auch im Tal lassen sich unglaublich tolle Touren unternehmen. Wir empfehlen Euch hier drei Wanderungen, die ganz unterschiedliche Perspektiven auf die Zugspitz Region eröffnen.

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Wanderung 1 – in den Ammergauer Alpen:
Hochplatte, 2082 m

Spannende Bergtour durch eine wilde Urlandschaft
Die Hochplatte ist ein mächtiger, seine Umgebung weit überragender Berg, ein 2 km breites Massiv mit sehr steiler Nord- und Südflanke. Der Anstieg aus dem Ammerwald durch das Roggental führt durch eine ursprüngliche Steilgras- und Felslandschaft mit schöner Flora und vielen Gämsen. Der Anstieg von Osten eignet sich für jeden erfahrenen Bergwanderer, während die Überschreitung Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erfordert.

  • Tourentyp: Wanderung
  • Schwierigkeit: schwierig
  • Gehzeit: 5.30 Std.
  • Tage: 1
  • Höhenmeter Aufstieg: 990
  • Höhenmeter Abstieg: 990
  • Strecke: 10.9 km

Ausgangspunkt: Ammerwaldalm, 1102 m, an der Straße Linderhof – Plansee, von der Kehre an der Grenze noch ca. 2 km.

Höhenunterschied: 1000 m.

Anforderungen: Schmale Bergpfade, teilweise steil und steinig. Beim Abstieg über das Fensterl am Grat auch ausgesetzte, felsige Abschnitte, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern.

Einkehr: Unterwegs keine. Am Ausgangspunkt Ammerwaldalm.

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Wanderung 2 – ab Mittenwald:
Hoher Kranzberg und Grünkopf

Aussichtspunkte und Bergseen über Mittenwald 
Gipfelglück und Badefreuden – auf dieser Tour lässt sich beides bestens verbinden. Der Hohe Kranzberg ist zwar nicht allzu hoch, sein Gipfelpanorama ist dennoch eine Schau. Er ist umzingelt von felsigen Gebirgszügen. Der Blick wandert von den Felsabstürzen der Wettersteinspitzen zu den frei stehenden Arnspitzen und weiter zu den Karwendelwänden über Mittenwald. Estergebirge und Soierngruppe rahmen die grünen Wiesenböden des Isartals ein. Auch am bewaldeten Bergrücken des Grünkopfs, der halb Bayer, halb Tiroler ist, rücken die Felsberge immer wieder ins Blickfeld. Zu Füßen der beiden Gipfel glitzern Ferchen- und Lautersee aus den Bergwiesen. Glasklar laden sie zum Untertauchen ein – Erfrischung ist garantiert.

  • Tourentyp: Wanderung
  • Schwierigkeit: mittel
  • Gehzeit: 6.00 Std.
  • Tage: 1
  • Höhenmeter Aufstieg: 999
  • Höhenmeter Abstieg: 999
  • Strecke: 15.2 km
  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar
  • Einkehr unterwegs vorhanden

Ausgangspunkt: Mittenwald, Talstation der Kranzbergbahn, 980 m, am westlichen Ortsrand, gebührenpflichtiger Parkplatz. Von Garmisch-Partenkirchen kommend von der B 2 Richtung Klais abzweigen, nach dem Bahnübergang links auf die Straße Richtung Mittenwald, bei Mittenwald rechts zur Gröblalm, anschließend rechts zur Talstation. Bahnverbindung von München/Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck, vom Bahnhof durch das Ortszentrum zur Sessellift-Talstation (ca. 20 Min.).

Höhenunterschied: 1000 m.

Anforderungen: Zum Kranzberg und zum Ferchensee bequeme Wanderwege. Am Kamm des Grünkopfs teils steile Steige, beim Anstieg werden abschüssige Waldhänge gequert, Trittsicherheit erforderlich. Ab dem Gasthaus Ederkanzel wiederum breite Wege.

Einkehr: Berggasthaus St. Anton (vorübergehend geschlossen), Gasthaus Ferchensee (Freitag Ruhetag), Gasthaus Ederkanzel (April, Mai und Oktober Mittwoch Ruhetag), mehrere Gasthäuser am Westufer des Lautersees).

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Wanderung 3 – die Anspruchsvolle:
Zugspitze via Reintal

Der Weg der Erstbesteiger
Im August 1820 brach Leutnant Joseph Naus für einen Vermessungsauftrag auf, um als Erster die Zugspitze zu besteigen. Gemeinsam mit einem Messgehilfen und einem Bergführer wählte er die Route durch das Reintal. Wer den Spuren Joseph Naus folgt, ist auf dem einfachsten, aber auch längsten Zugspitzanstieg unterwegs.

Manch landschaftliches Highlight liegt am Weg. Die Partnachklamm bietet ein laut tosendes Naturschauspiel. Das von himmelwärts strebenden Felswänden eingerahmte Reintal gilt als einer der eindrucksvollsten Taleinschnitte der Nördlichen Kalkalpen.

In dieser großartigen Felsarena liegt die Reintalangerhütte am »Partnachstrand«. Glasklar plätschert der Bach über rundgeschliffene Kiesel, bunte Sonnenschirme flattern im Wind … Gibt es einen schöneren Übernachtungsplatz? Lang und steinig ist der Weg über das Zugspitzplatt. Der Ansturm und Trubel am Gipfel sorgt erst einmal für einen kleinen Zivilisationsschock. Die grandiose Felskulisse und das Panorama sind nicht zu toppen. An klaren Tagen soll der Blick 250 Kilometer weit reichen.

  • Tourentyp: Wanderung
  • Schwierigkeit: mittel
  • Gehzeit: 9.30 Std.
  • Tage: 2
  • Höhenmeter Aufstieg: 2348
  • Höhenmeter Abstieg: 116
  • Strecke: 22.1 km
  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar
  • Einkehr unterwegs vorhanden

Ausgangspunkt: Garmisch-Partenkirchen, Olympia-Skistadion im Ortsteil Partenkirchen, 730 m, großer gebührenpflichtiger Parkplatz. Vom Bahnhof Garmisch-Partenkirchen mit dem Ortsbus Richtung Klinikum zur Haltestelle »Skistadion«.

Höhenunterschied: 1. Tag 670 m im Anstieg, 30 m im Abstieg; 2. Tag 1610 m im Anstieg, 20 m im Abstieg; insgesamt 2280 m im Anstieg, 50 m im Abstieg.

Anforderungen: Am zweiten Tag viele Höhenmeter im Anstieg, gute Ausdauer erforderlich. Bis zur Reintalangerhütte problemlos begehbare Wege, nach der Partnachklamm längerer Forstwegabschnitt. Zur Knorrhütte und über das Zugspitzplatt schotterige Steige, bei Nebel kann am Platt die Orientierung Probleme bereiten. Der anspruchsvollste Abschnitt ist der Schlussanstieg vom Zugspitzplatt zum Gipfel. Ein steiles Geröllfeld und ein gesichertes Schrofen- und Felsgelände sind zu bewältigen, gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung. Alternativ kann man auf die Gletscherseilbahn ausweichen.

Einkehr: Gasthaus Partnachklamm; Bockhütte (vorübergehend geschlossen); Reintalangerhütte, DAV, 132 Schlafplätze; Knorrhütte, DAV, 112 Schlafplätze. Es gibt mehrere Gaststätten am Zugspitzgipfel, außerdem das Münchner Haus, DAV, mit 36 Schlafplätzen.

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Unser Buchtipp:
Rother Wanderführer »Zugspitze«

Der Rother Wanderführer »Zugspitze« stellt 50 abwechslungsreichen Touren vor. Sie führen in die Gegend um Murnau, Oberammergau, Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald, Ehrwald und Seefeld. Unser Wanderführer umfasst die 50 schönsten Touren. Im Tourenreportoire finden sich überwiegend leichte bis mittelschwere Wanderungen. Auch Gipfeltouren für Bergerfahrene sind enthalten. Natürlich werden auch alle vier Anstiege auf die Zugspitze vorgestellt. Zum Buch.

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Die ROTHER Community-Wanderreise
– mit ROTHER Autorin Franziska Baumann

Autorin und Wanderleiterin Franziska Baumann, Foto (c) Franziska Baumann
Autorin und Wanderleiterin Franziska Baumann, Foto (c) Franziska Baumann

In der Saison 2022 / 2023 bieten wir Euch etwas ganz Besonderes:
die ROTHER Community-Reisen!

Gemeinsam mit unseren ROTHER AutorInnen und in Zusammenarbeit mit unseren Freunden von activida könnt Ihr die schönsten Regionen Deutschlands entdecken und erwandern! Begleitet von unseren erfahrenen AutorInnen werden die activida Wanderreisen zum besonderen Erlebnis. Für eine ausführliche Beratung und eine bequeme Buchung steht Euch jederzeit das Team von activida Wanderreisen zur Verfügung!

Alle Infos zur Tour »Zugspitzblicke« gibt es hier!

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Autor

Bettina ist im Rother Bergverlag für Presse und Marketing zuständig. Als Münchnerin ist sie liebend gern in den Münchner Hausbergen unterwegs, da diese nicht nur schnell erreichbar, sondern perfekt für eine kurze Auszeit sind - sei es auf einer kleinen Feierabendtour oder auf einem ausgedehnten Hütten-Wochenende. Doch auch die Kombination aus Bergen und sonnigem Süden findet sie ziemlich reizvoll. Denn was ist schließlich schöner, als während oder nach einer Wanderung ins kühle Nass zu springen!

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