Die Kanarischen Inseln sind wegen ihrer einzigartigen Natur und dem warmen Klima ganzjährig ein beliebtes Reiseziel. Damit trotz stetig steigendem Tourismus die kanarische Natur geschützt und erhalten bleibt, machen sich die Kanaren bereits seit 30 Jahren für die Umwelt stark und setzen sich für nachhaltige Konzepte ein. So sind in puncto Nachhaltigkeit besonders die kleinsten Kanarischen Inseln El Hierro und La Gomera ihren Nachbarinseln weit voraus. Aber auch die größeren Inseln arbeiten mittlerweile an ihrem ökologischen Fußabdruck und einem umweltverträglichen Tourismus. Wir stellen euch die erfolgreichen nachhaltigen Konzepte der beiden kleinen Inseln vor. Und da wandern bekanntlich die umweltschonendste Fortbewegung ist, stellen wir euch auch gleich die passenden Wanderführer vor.
El Hierro – Weltweites Vorbild in puncto Nachhaltigkeit
Die kleinste und am westlichsten gelegene Kanareninsel El Hierro zeichnet sich durch grüne Hochebenen und schroffe Buchten, bizarre Vulkanlandschaften und verträumte Nebelwälder aus. Sie gilt als die „ursprünglichste“ Kanareninsel und Geheimtipp für alle, die Ruhe und Erholung suchen. Wer zum Wandern nach El Hierro kommt, nutzt erneuerbare Energien aus dem weltweit einzigartigen Wind- und Wasserkraftwerk, mit dem sich die Insel fast ausschließlich aus grünen Energiequellen versorgen kann.
Bereits im Jahr 2000 wurde El Hierro zum UNESCO-Biosphärenreservat und einige Jahre später zum Geopark erklärt. Und wer in dieses einzigartige Naturparadies eintaucht, erliegt sofort seinem Zauber. Besonders der größte Naturpark Frontera, der sich vom Westen bis in den südlichen Teil der Insel erstreckt, ist mit seinem abwechslungsreichen Landschaftsbild ein Eldorado für Wanderer und Naturliebhaber.
Ökologische Landwirtschaft und schonende Fischerei
Jeder zweite Obst- und Gemüsebauer auf El Hierro setzt bereits auf biologischen Anbau. Und auch die Fischer der Insel fahren ausschließlich kleine Boote und fischen schonend mit Angelhaken und -schnur. Es werden keine Netze verwendet, so findet keine Überfischung statt und es gibt keinen Beifang. Die rund 10.000 Inselbewohner engagieren sich aktiv für den Umweltschutz und wollen die grünste Insel der Welt werden. El Hierro geht mit bestem Beispiel voran und zeigt, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen.
Die Insel nutzt die starken Passatwinde sowie die Kraft des Wassers als Quelle zur Energiegewinnung und ist die erste Insel auf der ganzen Welt, die es geschafft hat, sich fast komplett selbst zu versorgen. Bereits seit 1996 verfolgt die Insel einen Plan zur nachhaltigen Entwicklung, um die Lebensqualität der Inseleinwohner zu steigern und gleichzeitig die einzigartige Natur zu erhalten und zu schützen. Die Insel steht bereits zu 58% unter Naturschutz und gehört zum Natura 2000-Netzwerk (EU-weites Netz von Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten).
Nach El Hierro gibt es keine Direktflüge, was die Anreise länger und etwas komplizierter macht. Als Urlauber braucht es mehr Planung und Durchhaltevermögen bei der Anreise. Dafür entlohnt El Hierro am südlichsten Punkt Europas mit sagenhafter Natur und vergleichsweise wenig Tourismus. Und zu Fuß lässt sich die Natur El Hierros sowieso am Besten erleben!
Wandern auf El Hierro, der kleinsten Kanareninsel
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La Gomera – das wilde Wanderparadies
Die palmenreichste und zweitkleinste Kanarische Insel La Gomera ist ein wildes Wanderparadies. Das Herzstück der Insel bildet der „Bosque del Cedro“, der besterhaltenste und ursprünglichste Nebelurwald der Kanaren. Er gehört zum Nationalpark „Parque Nacional de Garajonay“ und wurde bereits 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Auf zahlreichen Schluchtenwanderungen, Rundtouren und Überschreitungen entfacht das wilde La Gomera seinen ganz eigenen wilden Reiz.
Permakultur und lokaler Weinanbau
Das empfindliche Ökosystem der Insel muss geschützt und bewahrt werden und so ist La Gomera seit 2011 auch UNESCO-Biosphärenreservat. Die Landschaft ist geprägt durch die wilden Barrancos (Schluchten), die in felsig zerklüfteten Tälern und kleinen Buchten enden. Die Umgebung der kleinen Inseldörfer bilden dagegen bewirtschaftete Terrassenfelder und sanfte Palmenhaine. Besonders die Palmen sind sehr anpassungsfähig und aus ihnen wird der leckere Palmhonig (miel de palma) gewonnen, der aus der kanarischen Küche nicht wegzudenken ist.
La Gomera setzt in der Landwirtschaft stark auf Permakultur – ein Konzept, das auf den Mustern und Eigenschaften des natürlichen Ökosystems aufbaut und dieses nachahmt. So finden sich auf der Insel vielfältige Projekte, die sich der Erhaltung und Wiederanpflanzung lokaler Obst- und Gemüsesorten widmen. Auch der Anbau der einheimischen Weintraubensorte Forastera wurde gefördert und wird mittlerweile in zahlreichen Weinanbaugebieten kultiviert. Ein weiterer Schritt hin zur Selbstversorgung, die wegen der sehr bergigen Landschaft der Insel ohnehin schwierig zu realisieren sein wird.
Wild und schön: Wandern auf La Gomera
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