Wilde Natur, tief verschneite Wälder und einsame Gipfel. Die Lechtaler Alpen zählen zu den ursprünglichsten Gegenden Österreichs und gelten als Paradies für naturverbundene Skitourengeher. Über 600 Gipfel türmen sich zu einem imposanten Panorama auf und mit der Parseierspitze (3.036m) ist hier sogar der einzige Dreitausender der Nördlichen Kalkalpen beheimatet. Die Lechtaler Alpen sind weitaus weniger touristisch erschlossen als die benachbarten Allgäuer Alpen und in ihren schroffen Gebirgshängen finden sich traumhafte wenn auch oft anspruchsvolle Tourenmöglichkeiten für erfahrene Skitourengeher. Wir stellen euch drei Traum-Touren in der winterlichen Einsamkeit der Lechtaler Alpen vor.


Rundblick am Gipfel des Galtjochs. Im Hintergrund das markante Zugspitzmassiv. © Stephan Baur
Rundblick am Gipfel des Galtjochs. Im Hintergrund das markante Zugspitzmassiv. © Stephan Baur

Skitourentipp #1: Galtjoch, 2.109m
Der einfachste Skitourenberg der Lechtaler Alpen (mittel)

Die Lechtaler Alpen sind für ihre eher anspruchsvollen Skitourenrouten bekannt. Jedoch finden sich am nordöstlichen Ende der Gebirgskette auch einige nicht allzu schwierige Gipfelziele. Unter ihnen mit dem Galtjoch sicherlich sogar eines der einfachsten Tourenziele in dieser Gegend.

Gut 1.000 Höhenmeter und ca. 3,5 Stunden sind für diese Tour auf den gemütlichen runden Berggipfel einzuplanen. Meist geht es über Alpweiden und Schneisen bergan, unterhalb des Gipfels dann über wenig anspruchsvolles freies Skigelände. Am Gipfel eröffnet sich bei gutem Wetter ein traumhafter Rundumblick über die umliegenden Allgäuer und Tannheimer Berge bis hin zum Zugspitzmassiv im Osten. Und mit der Ehenbichler Alm ist auch eine schöner Einkehrschwung vorprogrammiert. Tolle Tour für Touren-Neulinge!

Steckbrief zur Tour:

  • 1.070 Hm
  • 3,5 Std.
  • Lawinengefährdung: bei geschickter Routenführung gering
  • günstigste Zeit: Dezember bis Anfang April

Diese Tour stammt aus dem Rother Skitourenführer „Allgäuer Alpen und Lechtal“.


Aufstieg im steilen Südwesthang wenige Meter unterhalb des Gipfels der Namloser Wetterspitze. © Stephan Baur
Aufstieg im steilen Südwesthang wenige Meter unterhalb des Gipfels der Namloser Wetterspitze. © Stephan Baur

Skitourentipp #2: Namloser Wetterspitze, 2.553m
Der Klassiker im Lechtal (schwierig)

Die pyramidenförmige Erscheinung der Namloser Wetterspitze zieht zahlreiche Tourengeher an, ist sie doch die höchste Erhebung in dieser Gegend der Lechtaler Alpen. Zu verlockend erscheint die Aussicht vom Gipfel bei Kaiserwetter (wie es unser glücklicher Autor erwischt hat, siehe Foto oben), doch geschenkt ist sie nicht. Der lange Aufstieg in teilweise sehr steilem Gelände sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Kondition und gute Technik sind bei dieser Tour unabdingbar.

Dafür entlohnt der Gipfelsturm tatsächlich mit einer grandiosen Panoramaaussicht – die man jedoch sicherlich nicht allein genießen wird. Trotzdem ein Klassiker, den man gemacht haben muss!

Steckbrief zur Tour:

  • 1.380 Hm
  • 4,75 Std.
  • Lawinengefährdung: sehr steiles Grasgelände, deshalb stark gefährdet
  • günstigste Zeit: März bis Mai

Diese Tour stammt aus dem Rother Skitourenführer „Allgäuer Alpen und Lechtal“.


Meist schattig und kalt ist es beim Aufstieg durch das Faselfeiltal. In der Bildmitte der Tschachaun und rechts davon die Mulde zum Faselfeiljöchl. © Stephan Baur
Meist schattig und kalt ist es beim Aufstieg durch das Faselfeiltal. In der Bildmitte der Tschachaun und rechts davon die Mulde zum Faselfeiljöchl. © Stephan Baur

Skitourentipp #3: Tschachaun, 2.334m
Konditionell und landschaftlich reizvolle Tour (mittel)

Eine grandiose Landschaft, einsame Hänge und eine ideale Gipfelabfahrt machen diese Tour zu einer reizvollen Skitour. Der Gipfel ist weitaus weniger bekannt als die benachbarte Namloser Wetterspitze und dadurch deutlich einsamer. Doch die Abfahrt muss sich ganz schön erarbeitet werden, geht es doch zuerst lange meist schattig durch ein langes Tal bergauf. Erst im oberen Teil des Kromsattels am Gipfelhang des Tschachaun wird es sonnig und wärmer.

Für diese Tour sind sichere Lawinenverhältnisse unabdingbar. Zu steil sind die Nordwesthänge im Faselfeiltal und auch die Steilstufe zum Kromsattel sowie der Gipfelhang setzen stabile Verhältnisse voraus. Diese Tour eignet sich vor allem für erfahrene und konditionsstarke Tourengeher.

Steckbrief zur Tour:

  • 1.140 Hm
  • 3,5 Std.
  • Lawinengefährdung: wegen der Nordwesthänge und Steilstufen sind sichere Verhältnisse absolute Voraussetzung!
  • günstigste Zeit: Januar bis April

Diese Tour stammt aus dem Rother Skitourenführer „Allgäuer Alpen und Lechtal“.


Unser Skitourenführer „Allgäuer Alpen und Lechtal“

Alle drei vorgestellten Touren sind ausführlich beschrieben im Rother Skitourenführer „Allgäuer Alpen und Lechtal“ zu finden.

Rother Skitourenführer »Allgäuer Alpen und Lechtal«
  • Fast alle Touren mit Bus und Bahn erreichbar
  • Ausführliche und zuverlässige Tourenbeschreibungen
  • Expositionssymbole – Hangrichtung auf einen Blick
  • Ausgezeichnet mit dem Gütesiegel »Natürlich auf Tour« des Deutschen Alpenvereins

Übersichtskarte aus dem Rother Skitourenführer "Allgäuer Alpen und Lechtal"
Übersichtskarte aus dem Rother Skitourenführer „Allgäuer Alpen und Lechtal“

Ihr kennt schon alle Skitouren im Lechtal? Wie wär’s dann mit einem Skitourenwochenende in Tirol?
Im folgenden Artikel haben wir drei passende Tourentipps für euch:

Autor

Katrin ist im Rother Bergverlag als Assistentin im Bereich Marketing tätig und lebt im südbayrischen Isarwinkel. Am liebsten ist sie auf langen abwechslungsreichen Bergtouren unterwegs. Als ausgebildete Trainerin führt sie Bergwanderungen für den Deutschen Alpenverein und arbeitet als selbstständige Fotografin.

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