„Viele Wege führen nach Südtirol“, um es mit einer leicht abgewandelten Form des altgedienten Sprichwortes auszudrücken. Besonders schöne Wege führen jedoch vom Süden Bayerns über die Alpen nach Südtirol. Wer vom Fuße der Zugspitze bis in die sonnige Berglandschaft Südtirols wandert, streift viele Tage lang durch die beeindruckende Alpenlandschaft und erlebt die imposante Bergkulisse hautnah. Es erfordert lediglich eine sorgfältige Auswahl der Route, gründliche Planung und Vorbereitung sowie genügend Zeit für das Abenteuer der deutsch-österreichisch-italienischen Alpenüberquerung. Einige mögen nun sagen: „Das machen doch alle.“ Das mag zutreffen, jedoch gibt es mittlerweile spannende und weniger frequentierte Alternativrouten zu den oft begangenen Klassikern.

Wir stellen euch vier verschiedene Routen von Südbayern über die Alpen nach Südtirol vor. Drei dieser Routen starten in Garmisch-Partenkirchen, während die vierte Route am Tegernsee beginnt. Sie alle führen in 7 bis 30 Etappen nach Sterzing, Brixen oder Brescia. So gibt es bestimmt für jeden Wandercharakter und jedes Zeitbudget eine passende Option. Mit den zuverlässigen Informationen aus den Rother Wanderführern erreicht ihr garantiert euer Ziel. Beginnt mit der Planung, denn diesen Sommer steht eine Reise nach Italien per pedes auf dem Programm!


Kurz & Einfach: Garmisch – Sterzing in 7 Etappen

Die Alpenüberquerung in 7 Etappen von Garmisch nach Sterzing bietet eine kurze und leichte Option für Wanderer. Diese Route ist ideal für diejenigen, die denken, dass eine Alpenüberquerung nur für sehr fitte und erfahrene Bergsteiger geeignet ist. Tatsächlich erfordert zwar auch diese Route eine gute Grundfitness und etwas Wandererfahrung, aber die Wege bleiben durchweg moderat bis maximal mittelschwer und führen nie in alpin anspruchsvolles Gelände, selbst wenn sie bis zu einer Höhe von 2.200 Metern verlaufen. Nichtsdestotrotz sammeln sich in den 7 Tagen einige Höhenmeter an. Die Strecke führt vom Wettersteingebirge über die Mieminger Kette, das Karwendel und die Stubaier Alpen nach Südtirol. Die Unterkünfte befinden sich größtenteils im Tal. Diese Route ist ideal für Anfänger einer Transalp-Wanderung!


Abwechslungsreich & Kurz: Tegernsee – Sterzing in 9 Etappen

Für diejenigen, die lieber am Tegernsee starten möchten, bietet sich eine leichte und abwechslungsreiche Alpenüberquerung in 9 Etappen nach Sterzing an. Diese Route verläuft etwas östlicher in den Alpen und ist zwei Etappen länger als die Route von Garmisch aus. Sie führt durch die Tegernseer Berge, das Karwendel, die Tuxer und Zillertaler Alpen, bevor nach neun Etappen Sterzing in Südtirol erreicht wird. Die Unterkünfte sind teilweise in Gasthöfen oder Hotels im Tal zu finden. Bei dieser Alpenüberquerung besteht auch die Möglichkeit des Gepäcktransfers.


Anspruchsvoller: Garmisch – Brixen in 12 Etappen

Dieser Weg führt in 12 Etappen nach Brixen und ist anspruchsvoller und abgeschiedener als die meisten Transalp-Routen. Etwa die Hälfte der Zeit verbringt man in der beeindruckenden Hochgebirgsregion der Stubaier Alpen, bevor der Endspurt in den sanfteren Sarntaler Alpen erfolgt. Auf vielen Etappen bietet sich die Möglichkeit, einige weitere Gipfel zu besteigen und so eine individuelle Alpenüberquerung zu gestalten. Die Übernachtungen finden hauptsächlich in Berghütten im Gebirge statt. Diese Route ist wunderschön und gleichzeitig anspruchsvoll und eignet sich für Bergliebhaber, die den Sommer in den Bergen in vollen Zügen genießen möchten. Es ist jedoch eine solide Bergwandererfahrung erforderlich, da die Route nicht nur tolle Naturerlebnisse sondern auch Herausforderungen in den Bergen bietet.


Das große Abenteuer: Auf dem L1 in 30 Etappen nach Brescia

Für diejenigen, die noch größere Herausforderungen suchen, ist der L1 die richtige Wahl! Diese lange Alpenüberquerung führt von Garmisch nach Brescia, nicht weit vom Südende des Gardasees entfernt. Obwohl das Ziel bereits in der Lombardei liegt, führt ein Teil der Route auch durch Südtirol. Südlich von Garmisch erreicht man schließlich früher oder später immer Italien. 🙂 Zuvor erwarten einen jedoch die imposanten Gebirgslandschaften der Ötztaler Alpen, der Ortlergruppe und der Adamellogruppe. Diese Transalp ist definitiv nichts für schwache Nerven und müde Beine: Viele Etappen verlaufen auf schwierigen Bergwegen und die Länge der Route allein stellt bereits eine Herausforderung dar. Doch für diejenigen, die gut trainiert und erfahren im Bergsteigen sind, bietet der L1 unvergessliche Bergerlebnisse auf abgeschiedenen Wegen und in einsamen Hütten.


Die beste Vorbereitung auf allen Wegen!

Wir geben euch mit unseren Wanderführern die beste Vorbereitung mit auf die Alpenüberquerung! Ob zuhause bei der Tourenplanung oder unterwegs im Gelände, mit unseren kompakten Führern habt ihr alle wichtigen Infos immer parat. Die geprüften GPS-Tracks können vor der Tour in aller Ruhe runtergeladen werden und weisen euch jederzeit den richtigen Weg. Infos zu Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten, ÖPNV-Anschlüssen, allgemeinen Anforderungen sowie schöne Varianten-Vorschläge finden sich in allen Wanderführern und machen die roten Büchlein unentbehrlich für jede Tour!


Ihr seid euch nicht sicher, welche Route die Richtige für euch ist? In unserem Blog-Artikel stellen wir alle Alpenüberquerungs-Routen vor, gegliedert in drei Schwierigkeitskategorien und mit den harten Fakten. Perfekt zur Selbsteinschätzung!

Autor

Katrin ist im Rother Bergverlag als Assistentin im Bereich Marketing tätig und lebt im südbayrischen Isarwinkel. Am liebsten ist sie auf langen abwechslungsreichen Bergtouren unterwegs. Als ausgebildete Trainerin führt sie Bergwanderungen für den Deutschen Alpenverein und arbeitet als selbstständige Fotografin.

Kommentarfunktion deaktiviert

Facebook
Twitter
Instagram